Nachhaltigkeit - Durch integrale Planung zum nachhaltigen Gebäude

Definition der Nachhaltigkeit

 

"Nachhaltigkeit ist die Konzeption einer dauerhaft zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz. Diese drei Säulen der Nachhaltigkeit stehen miteinander in Wechselwirkung und bedürfen langfristig einer ausgewogenen Koordination." 

 

"Die gezielte Ausbalancierung unserer verschiedenen Lebensbereiche beschreibt im Allgemeinen den Begriff der Nachhaltigkeit. Hierbei stehen die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt im Fokus. Diese drei Säulen müssen schon heute so ausgerichtet werde, dass in Zukunft ein gutes Leben möglich ist. Die frühzeitige Beachtung nachhaltiger Planungsansätze verbessert die Gesamtwirtschaftlichkeit von Gebäuden und Bauvorhaben. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit wird nicht nur die Gesamtwirtschaftlichkeit betrachtet, sondern auch jeder einzelne Planungsschritt innerhalb des Vorhabens."

Im klassischen Sinne basiert der Ansatz der Nachhaltigkeit auf drei über einen längeren Zeitraum zu betrachtenden gleichwertigen Dimensionen:

 

·         Ã?kologie,

·         Ã?konomie

·         Soziokulturelles.

 

Daneben sind insbesondere technische, prozessuale Qualitäten sowie teilweise standortbezogene Merkmale für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes verantwortlich.

 

Die verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekte stehen in der Regel in Wechselwirkung zueinander, welches eine ganzheitliche Bewertung zwingend erforderlich macht. Die integrale Betrachtung dieser fünf Qualitätsaspekte beschreibt das nachhaltige Planen und Bauen, welches als Ziel die Optimierung eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus aufweist. Dabei steht die Minimierung des Energie- und Ressourcenverbrauchs, zur Verringerung der Umweltbelastungen und zur Verbesserung der Gesamtwirtschaftlichkeit im Vordergrund.

 

Es sei angemerkt, dass standortbezogene Kriterien lediglich informativ ausgewiesen werden und getrennt von den Objektqualitäten bestehen. (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen BNB, Stand 02/2011)

Vorteile und Aspekte

Abb.: Ziele und Vorteile innerhalb des Lebenssyklus

Die ganzheitliche Betrachtungsweise des nachhaltigen Planungsprozesses beschreibt den Gebäudezustand von der "Wiege bis zur Bahre" im gesamten Lebenszyklus.

 

Aus der reinen Ideenentstehung über die Planung, Ausführung, Vergabe und Nutzung eines Gebäudes, entwickeln sich im Betrieb Kriterien des Unterhaltes, der Modernisierung sowie des Um- und Rückbaus.

 

Aus planerischer Sicht sind hierzu unter anderem planungsrechtliche, funktionale, städtebauliche und bauordnungsrechtliche Belange zu berücksichtigen und gegenseitig anhand der Nachhaltigkeitskriterien zu optimieren. 

Abb.: Ganzeinheitliche Betrachtungsweise beim Nachhaltigen Planen und Bauen am Lebenszyklus eines Gebäudes

Nachwachsende Rohstoffe beim Nachhaltigen Planen und Bauen

Nachwachsende Rohstoffe (Hanf, Flachs, Holz, Zellulose, Schafwolle etc.) werden als Aspekt der �kobilanz betrachtet und weisen teils deutliche Vorteile gegenüber ursprünglichen Baustoffen auf.

In Hinblick auf die bautechnischen und bauphysikalischen Anforderungen und Eigenschaften, stehen diese Produkte den klassischen fossilen Bauprodukten in nichts nach. Sie erreichen teils bessere Eigenschaften (Emissionen, Raumklima, Optik, Lebensdauer und Gebrauchseigenschaften) und sind aus finanzieller Sicht nicht teurer klassische Baustoffe.

 

Beispielhafte Bauprodukte und Anwendungen:

 

·         Hanf als Dämmstoff

·         Zellstofffasern aus Wiesengras (Einblasdämmstoff)

·         Holzwerkstoffe

·         WPC (Wood Plastic Composites) Kunststoffe gefüllt oder textilverstärkt mit Sägespänen, Bambus, Hanf, Raps etc.

·         Naturfarben-Holzfaserdämmstoffe

Bewertungskriterien der Nachhaltigkeit in Anlehnung an die Vorgaben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) - Stand 02/2011

Ã?bersicht der Bewertungskriterien BNB - Anklicken zum Download -

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